Blutdruck ist der Druck in unseren Schlagadern. Er entsteht durch das Zusammenspiel von Herzschlag und Blutgefäßspannung. Bestimmt wird der Blutdruck durch zwei Werte. Bedingt durch Zusammenziehung (Systole) und Erschlaffung (Diastole) des Herzens. Man spricht vom oberen (systolischen) und unteren (diastolischen) Druck. Der pulsierende Blutdruck verändert sich im Laufe des Tages und der Nacht vielfach. Abhängig u.a. von Körperhaltung (Liegen oder Stehen), Atmung, seelische oder körperliche Belastung, Schlaf oder Aufregungen. Am niedrigsten ist unser Blutdruck normalerweise im Schlaf, während die höchsten Werte dann auftreten, wenn man sich körperlich anstrengt oder aufregt. Die vorübergehende Erhöhung des Blutdrucks ist in diesen Fällen etwas Natürliches. Er sinkt rasch wieder ab sobald Anstrengungen, Stress oder andere Belastungen vorüber sind, jedoch können übermäßig starke Anstiege bei körperlichen oder seelischen Belastungen Vorboten eines zu hohen Blutdruckes sein.
Der Blutdruck wird mit einer aufblasbaren Gummimanschette und einem Druckmessgerät gemessen. Er wird in mm-Quecksilber (mmHg) angegeben. Bei einem systolischen Druck von 120 und einem diastolischen Druck von 80 sagt man 120 zu 80 und man schreibt 120/80 mmHg. Die klassische Blutdruckmessung beruht auf einem einfachen Prinzip. Eine aufblasbare Gummimanschette, die sich nur nach innen ausdehnen kann, wird fest um den Oberarm gelegt. Die Manschette ist mit einem Druckmessgerät, z.B. einer Quecksilbersäule verbunden. Daran lässt sich der Druck ablesen, der innerhalb der Manschette herrscht. Wird dieser Druck durch Aufpumpen der Manschette erhöht, so übt er eine Kraft auf die Muskeln des Oberarmes aus und presst so die darunterliegenden Blutgefäße zusammen. Wird der Druck in der Manschette soweit erhöht, dass er den systolischen Blutdruck in der Schlagader des Armes übersteigt, so wird sie unter der Manschette vollständig zusammengedrückt und es kann kein Blut mehr durchfließen. Lässt man danach den Druck aus der Manschette langsam ab, so wird das Blut in dem Augenblick wieder zu strömen anfangen, in dem der Blutdruck in der Armschlagader gerade etwas höher ist als der Druck in der Manschette – das Blut wird jetzt bei jedem Herzschlag kurzzeitig durch die eben noch zusammengedrückte Armschlagader gepresst, die danach bei der Entspannung des Herzmuskels leicht wieder zusammengedrückt wird. Dies kann man mit einem Hörrohr (Stethoskop) in der Ellenbeuge über der Armarterie bei jedem Herzschlag als Klopfen hören. Beim Messen des Blutdruckes gibt es einiges zu beachten: Der Messpunkt muss immer genau in Herzhöhe platziert werden damit die gemessenen Werte auch stimmen.
Wenn Sie mehr wissen wollen, so nehmen Sie gerne an unserer Bluthochdruckschulung teil.
Hoher Blutdruck (Bluthochdruck) oder Hypertonie sind dasselbe. Ein Bluthochdruck liegt vor, wenn der Blutdruck in Ruhe ständig über den in der Tabelle angegebenen Normalwerten liegt. Die Einstufung als Hochdruckkrankheit setzt allerdings weitergehende ärztliche Überlegungen voraus. Bei der Messung durch den Arzt liegt die Grenze des normalen Blutdruckes bei Erwachsenen bei 140/90 mmHg. Bei der Blutdruckselbstmessung liegt die Grenze des normalen Blutdruckes beim Erwachsenen bei 135/85. Druckwerte, die ständig höher liegen, sind eindeutig als Bluthochdruck anzusprechen.
Ein einmalig oder gelegentlich über die Grenze hinausgehender Blutdruck bedeutet keineswegs, dass eine Hochdruckkrankheit vorliegt. Die große Schwankungsbreite des Blutdrucks, die Zu- und Abnahme im Laufe des Tages und der Nacht, machen es dem Arzt mitunter sehr schwer, den durchschnittlichen Blutdruck zu bestimmen. Es kann dafür notwendig sein, den Blutdruck von mehreren Tagen in verschiedenen Körperlagen, vielleicht sogar in kürzeren Abständen über den Tag verteilt zu messen, bevor ein Urteil darüber möglich ist, ob ein Bluthochdruck vorliegt und ob eine Behandlung eingeleitet werden muss.
Praxistipp: Lassen Sie in unserer Praxis eine 24-Stunden-Blutdruckmessung machen. Sie sind dann sicher, ob Sie behandlungsbedürftig sind oder Sie sind dann sicher, ob Ihre Behandlung ausreichend ist.
Der Bluthochdruck ist weit verbreitet. Betroffen ist jeder 4. Erwachsene im Alter über 40 Jahre, das sind 20 Mio. Bundesbürger. Viele wissen aber nichts davon weil der Bluthochdruck meist gar keine oder keine typischen Beschwerden macht. Der einzige Weg zur rechtzeitigen Erkennung ist daher die regelmäßige Blutdruckmessung.
Praxistipp: Messen Sie regelmäßig Ihren Blutdruck, lassen Sie sich erklären, wie man Blutdruck misst. Wir empfehlen Ihnen auch eine Risikoberechnung hinsichtlich Ihres Herz-Kreislaufrisikos. Bei diesen Berechnungen wird das Risiko für bestimmte Komplikationen im Herzkreislaufsystem berechnet. Wir zeigen Ihnen einen Weg dieses Risiko zu mindern, so können Sie auch im Alter fit und belastbar bleiben.